Lessings Leben & Erbe

Am 22. Januar 1729 wird Gotthold Ephraim Lessing als Sohn des evangelischen Pfarrers Johann Gottfried Lessing und seiner Frau Justine Salome in Kamenz/Oberlausitz als zweites von zwölf Kindern geboren.

Er besucht von 1737 bis 1741 die Lateinschule in Kamenz und ab 1746 die Fürstenschule St. Afra in Meißen. Lessing studiert Theologie, Philologie und Medizin und promoviert im Jahre 1752 in Philologie.

Während des Studiums in Leipzig entdeckt er seine Liebe zum Theater und veröffentlicht 1747 erste Gedichte und Erzählungen. Die ersten Lustspiele folgen: „Damon“ und „Der junge Gelehrte“.

Lessing wählt den freien Schriftstellerberuf als Existenzgrundlage und siedelt nach Berlin über. Dort schreibt er Kritiken für die „Berlinische Privilegierten Zeitung“ und übernimmt die Redaktion des „Gelehrten Artikels“. 1750 entstehen erste theologische Schriften. In Berlin lernt Lessing unter anderen Moses Mendelssohn und Ewald von Kleist kennen.

Zwischen 1753 und 1755 erscheint erstmalig eine Sammlung der bis dahin erschienenen Schriften Lessings.

1756 begleitet Lessing seinen Freund, den Kaufmann Christian Gottfried Winkler, auf einer Reise durch Europa, die England zum Ziel haben sollte.

Hierbei macht er die Bekanntschaft Klopstocks oder Konrad Ekhof. Bedingt durch die Unruhen des Siebenjährigen Krieg endet die Reise schon in Amsterdam. Lessing kehrt nach Berlin zurück und wird dort zum auswärtigen Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften gewählt. Von 1760-1765 arbeitet er als Sekretär des Generals Tauentzien in Breslau.

Sein Weg führt ihn 1767 nach Hamburg, wo er Theater-Dramaturg wird. Er baut Kontakte auf zu Phillip Emanuel Bach, Friedrich Ludwig Schröder und dem Hauptpastor Johann Melchior Goeze. Im Jahre 1770 übernimmt er die Stelle des Bibliothekars in der herzoglichen Bibliothek in Wolffenbüttel. 1771 verlobt er sich mit der Hamburger Kaufmannswitwe Eva König, die er 1776 heiratet.

1777 bietet man Lessing die Leitung des in Mannheim geplanten Nationaltheaters an, die er aber ablehnt.

In demselben Jahr stirbt Lessings erstes und einziges Kind kurz nach der Geburt. Ein Jahr später folgt der Tod seiner Frau.

Es zieht ihn zurück nach Wolffenbüttel, wo er sich vermehrt mit den Religionswissenschaften auseinandersetzt. Immer wieder übt er Kritik an Theologie und Religion und gerät dabei in Konflikt mit dem Hamburger Hauptpastor Goeze (der „Anti-Goeze“ entsteht).

Schließlich wird ein Verbot verhängt, das Lessing daran hindern soll, sich weiterhin über Goeze und die kirchliche Ordnung auszulassen. Der offenen Meinungsfreiheit beraubt, verleiht Lessing seinen Gedanken in dem Drama „Nathan der Weise“ Ausdruck. 

Am 15.Februar 1781 stirbt Lessing in Braunschweig.

Heutzutage gilt Lessing als der wichtigste Vertreter der Aufklärung.

Seine Gedanken und Forderungen haben nichts von ihrer Aktualität und Bedeutung eingebüßt.

Das Lessing-Gymnasium fühlt sich seinem Namenspatron in besonderer Weise verbunden und möchte seinen Schülerinnen und Schülern die Ideen und Wertevorstellungen Gotthold Ephraim Lessings vermitteln: Toleranz auf der Grundlage einer eigenen klaren Standortbestimmung, kritische Distanz gegenüber Vorurteilen, rationale Aufgeschlossenheit und die Bereitschaft zu fortschrittlichem Denken.