Schüler:innen des Lessing-Gymnasiums zu Gast in Bydgoszcz
Berichte aus der Schülergruppe
Kennenlernworkshop am IV Lyceum
Der erste Tag begann gleich mit einem gemeinsamen Workshop der deutschen und polnischen Gruppe. Schnell kannte man die meisten Namen und kam über Bewegungsaufgaben und -spiele direkt in Kontakt und Gespräch – ob als schmelzende Schneemänner, die es in der Gruppe zu retten galt, oder tanzend, indem wir die Bewegungen des Wassers in unseren Trinkflaschen nachahmten. Natürlich kam neben der Musik auch das Thema des Austauschs in Form der Akustik nicht zu kurz: Wie leicht doch die ursprüngliche Nachricht beim Flüstern verloren ging, war wirklich lustig.
Stadtrallye durch Bydgoszcz
Auf dem Programm stand auch noch eine Stadtrallye durch die wunderschöne Stadt Bydgoszcz. Die Schüler würden dafür in gemischten Gruppen aufgeteilt und bekamen ein Rätsel und zwei Stunden Zeit, um ein Codewort herauszubekommen. Das Rätsel war auf die Kommunikation der zwei Nationalitäten ausgelegt, da es auf Polnisch und Deutsch war und die Schüler/-innen sich gegenseitig ergänzen mussten. Die nächsten zwei Stunden durften wir die Stadt und ihre berühmten Gebäude betrachten. Mir hat die Rallye sehr gefallen, da wir viele Erfolgserlebnisse und Spaß hatten.
Leben in Gastfamilien
Meine polnische Gastfamilie war super nett und herzlich. Ich und meine Austauschpartnerin wurden schnell Freunde und auch mit ihren Eltern und ihrem Bruder verstand ich mich wirklich gut. Als ich ging, gaben sie mir ein großes Glas Honig als Geschenk für meine Familie mit. Ich werde meine Gastfamilie definitiv vermissen und meine Austauschpartnerin und ich hüberlegen schon, uns außerhalb des Austauschs nochmal zu treffen.
Opera Nova in Bydgoszcz – Führung hinter die Kulissen
Die Opera Nova Bydgoszcz ist eines der auffälligsten Gebäude der ganzen Stadt, mit seiner großen Statur und Zylinderform sticht es heraus. Wir durften als Teil des Austauschprogrammes an einer Führung hinter den Kulissen teilnehmen und die Bühne, sowie die Abläufe im Hintergrund betrachten. Wir sahen die Requisiten, die teilweise mehrere Meter hoch waren. Die Bühne hatte einen riesigen Aufzug im Boden, mit dem die Szenenbilder gewechselt werden und hinter dem Orchestergraben befand sich eine massive Leinwand. Die Führung, sowie das Gebäude selbst waren eine sehr interessante Erfahrung.
Musicalbesuch Sunset BLVD
Eines meiner Highlights war, als wir in der Opera Nova in Bydgoszcz das Musical Sunset Boulevard gesehen haben. Während die Lieder auf polnisch gesungen wurden, gab es englische Untertitel. Ich fand die Story sehr unterhaltsam und spannend und fand es auch gut mal ein Musical auf einer Fremdsprache zu erleben. Außerdem konnte ich auch ein Foto mit einer der Darstellerinnen machen und auch mit ihr sprechen, was sehr cool war. Alles in allem fand ich die Aufführung sehr gut und würde sie jedem der in Bydgoszcz ist weiter empfehlen.
Unterwegs in Polen – mit Bus und Bahn
Ich fand die Zugfahrten gut, obwohl sie immer so 1-2 Stunden gingen. Überraschenderweise gab es dort überall WLAN, sogar in Bus und Bahn. Manchmal gab es nur das Problem mit den Sitzplätzen – sie existierten einfach nicht. Wir haben viele schöne Städte mit dem Zug besucht und es gab fast keine Zugverspätung. Nicht schlecht.
Torún – Altstadt
Am Dienstag fuhr die gesamte Gruppe mit dem Zug nach Torun. Dort konnten wir verschiedene Teile der Stadt bewundern, bei der vor allem an Elementen einer Altstadt nichts fehlte. Als wir ankamen, wurden wir von einer Touristenführerin über die Brücke in die Stadt geführt. In der Stadt selber gab es viele interessante Sehenswürdigkeiten, wie eine bemalte Seitengasse oder eine Statue es Esels mit einer Erhöhung am Rücken, die das Draufsitzen unangenehm machte – eine Strafe aus dem Mittelalter. Was uns auch noch auffiel: Wirklich viele Dinge sind nach Nikolas Kopernikus benannt – kein Wunder, denn Torún ist seine Geburtsstadt.
Insgesamt gefiel uns die Stadt sehr und die gut erhaltenen Gebäude gaben der Stadt einen tollen Charme.
Torún – Planetarium
In Torún waren wir unter anderem auch im Planetarium und es war sehr spannend. Wir haben Kopfhörer bekommen, dadurch konnten wir uns die Vorstellung auf deutsch anhören. Es ging um die unvorstellbar großen Entfernungen im Univeresum. Wir durften die Galaxie besser kennenlernen und haben uns die Planeten und die Satelliten genauer angeschaut.
Torún – Lebkuchenwerkstatt
Von Bydgoszcz aus sind wir mit dem Zug nach Torún gefahren. Da die Stadt für ihre Lebkuchen bekannt ist - denn die gibt es dort das ganze Jahr über -, waren wir in einer Lebkuchenwerkstatt. Zu Beginn lernten wir ein paar Fakten und mussten das kleine Quiz bestehen. Außerdem sprachen wir einen Eid, die gelernten Geheimnisse zu wahren. Dann ging es in die Backstube. Dort bearbeiteten wir den Teig und füllten ihn in verzierte geschnitzte Holzformen. Als der Lebkuchen im Ofen war, konnten wir im Shop weitere verzierte Lebkuchen kaufen. Ich fand es schön, dass wir die selbstgemachten Lebkuchen als Souvenir mitnehmen durften.
Bydgoszcz – Besuch im „Ratusz“
Das Rathaus war sowohl von außen als auch von innen sehr sauber und schön. Der Raum, in dem wir die stellvertretende Bürgermeisterin trafen, war professionell gestaltet. Ich fühlte mich beinahe wie ein Politiker. Die stellvertretende Bürgermeisterin war sehr nett. Trotz sprachlicher Barrieren konnten wir uns dank Dolmetschen durch die polnischen Lehrerinnen gut verständigen.
Gdynia – Centrum Nauki Eksperyment
Ausflug nach Gdynia – Besuch des Centrum Nauki Eksperyment am 19.09.2024: Am fünften Tag unseres Schüleraustauschs, Donnerstag, den 19.09.2024, machten wir einen Ausflug nach Gdynia, um das Centrum Nauki Eksperyment zu besuchen. Nach einer angenehmen Zugfahrt von Bydgoszcz erreichten wir voller Vorfreude unser Ziel. Das Centrum Nauki Eksperyment bot uns eine Vielzahl spannender, interaktiver Experimente. Eines der eindrucksvollsten war die Fahrsimulation unter Alkoholeinfluss. Der Bildschirm war so angepasst, dass unsere Reaktionsfähigkeit und visuelle Fähigkeiten deutlich eingeschränkt wurden, was uns die Gefahren des Fahrens in einem solchen Zustand eindrucksvoll vor Augen führte. Besonders faszinierend war jedoch das „Gedankenfußball“-Experiment. Hier konnte der Ball allein durch unsere Konzentration und Gedanken gesteuert werden. Interessanterweise bewegte sich der Ball umso mehr, je entspannter und ruhiger wir waren. Das Centrum Nauki Eksperyment ermöglichte es uns, Wissenschaft auf eine spannende, praxisnahe Weise zu erleben. Der Tag war nicht nur lehrreich, sondern bereitete uns auch viel Freude und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Gdynia – Museumsschiff „Dar Pomorza“
Wir waren mit den polnischen Austauschschülern auf einem Schiffmuseum in Gdynia. Auf dem Schiff gab es eine Menge interessanter Informationen über das Leben auf dem Schiff. Man konnte sich aber nicht nur Texte durchlesen, sondern auch durch den Maschinenraum und über das Deck laufen. Am Ende haben wir noch ein paar Gruppenfotos gemacht und sind anschließend weiter, den Hafen entlang, Richtung Bahnhof gelaufen. Abschließend kann man sagen, dass es ein sehr lustiger Ausflug war.
Sportstunde – Polnische Tänze
Eine der Veranstaltungen des Austausches mit Bydgoszcz war eine Tanzstunde traditioneller polnischer Volkstänze. Wir lernten einen polnischen Tanz, welcher unter anderem bei Schulveranstaltungen wie Schulabschlüssen getanzt wird. Er wird als Polonaise getanzt, bei welcher viele Schüler in Zweierreihen laufen. Ein weiterer Tanz war etwas schneller. Dabei tanzten wir in einem großen Kreis zu dem Song "'T Smidje" der – interessanterweise belgischen – Trioband namens Laïs. Der letzte Tanz war traditionell griechisch, welchen wir zusammen mit dem Tanz zu "'T Smidje" am letzten Abend tanzten. Bei diesem "Sirtaki Tanz" dreht man sich im Kreis, wobei man immer schneller wird.
Zu Gast im polnischen Unterricht
Was vor allem auffiel: Die Handynutzung war im polnischen Unterricht sehr viel gelassener gesehen als in Deutschland. Diese und andere elektronische Geräte wurden ebenfalls stark in den Unterricht eingebunden. Eine kleine, aber sehr tolle Veränderung war die Schulklingel, die klassische Musik aufspielte – obwohl diese leider nur an dieser spezifischen Schule aufzufinden ist. Obwohl das polnische System was Prüfungen angeht sehr unangenehm ist, fand ich das System der Klassenaufteilung sehr interessant, da es schon in niedrigeren Klassen an das der K1 und K2 erinnert.
Abschlussabend zum Ende der Austauschwoche
Die Woche vom 15.09 bis zum 21.09 haben wir in Bydgoszcz bei unseren Gastfamilien verbracht. Am Freitag war, traurigerweise, der letzte ganze Tag, den wir zusammen mit den polnischen Schülern hatten. Der Abend wurde dementsprechend ganz besonders gestaltet: Nach gemeinsamem Unterricht an der Schule der polnischen Schüler haben wir am Mittag und Nachmittag mit unseren jeweiligen Austauschpartnern verschiedenes Essen vorbereitet. Damit veranstalteten wir dann ein gemeinsames Abendessen. Zudem kam noch die stellvertretende Schulleiterin, erzählte uns ein wenig zum Hintergrund des Austausches und dankte den beteiligten Lehrern. Anschließend haben wir noch Feedback, Meinung und Wünschen zum Austausch und dem Programm aufgeschrieben, um ihn noch interessanter zu machen. Irgendwann ging das Essen in ein gemeinsames Tanzen bei Musik über, bei dem wir zum einen Gruppentänze mit allen gemacht haben: Am Vormittag hatten wir im Sportunterricht diese Tänze gelernt. Zum anderen konnte jeder Liedwünsche abgegeben, zu denen dann in ausgelassener Stimmung getanzt wurde. Aus diesem bunten Abend konnte jeder eine unvergessliche Erinnerung mitnehmen.