Studienfahrt an den Golf von Neapel (2023)
Alle Wege führen nach Rom - wir sind aber in Neapel gelandet. Wir, das ist der Abiturjahrgang 2024 vom Lessing-Gymnasium Mannheim, der im September 2023 zu einer Studienfahrt nach Italien aufgebrochen ist.
Nach einem kurzen Flug von Stuttgart nach Neapel konnten wir auf dem anschließenden Bustransfer nach Sorrent bereits in der Ferne den schlafenden Vesuv sehen. Wir waren sehr beeindruckt von seiner Größe und erfuhren später, dass er vor seinem Ausbruch sogar drei Mal so groß gewesen war.
Im beliebten Küstenort angekommen, begaben wir uns zunächst auf den Campingplatz Nube d´Argento, den das Lessing-Gymnasium schon seit vielen Jahren mit seinen Studienfahrten ansteuert. Auf dem Campingplatz wurden wir in kleinen Bungalows mit eigener Küchenzeile und Badezimmer untergebracht. Als Verpflegung gab es jeden Morgen Frühstück und jeden Abend neapolitanische Pizza, frisch aus dem Ofen. Vom Campingplatz aus hatten wir außerdem eine schöne Aussicht auf das Meer und gleichzeitig einen kurzen Fußweg in die Innenstadt von Sorrent. Auch war der Bahnhof gut zu erreichen, von dem aus wir die meisten unserer Ausflüge gestartet haben.
Bei unseren Exkursionen hatten wir nicht nur sehr viel Spaß, sondern haben auch einiges über die römische Kultur gelernt. Beim Besuch von antiken Ausgrabungsstätten, wie Pompeji und Herculaneum, römische Siedlungen, die beim Vesuvausbruch verschüttet wurden, aber noch sehr gut erhalten sind, bekamen wir einen direkten Einblick in den Aufbau von antiken römischen Städten und Häusern. Wir konnten das römische Alltagsleben quasi hautnah erleben und beispielsweise eine Bäckerei oder sogar einen Schnellimbiss (thermopolium) erkunden. Vor allem in Pompeji wurde uns bewusst, wie groß römische Städte schon waren, obwohl sowohl Herculaneum als auch Pompeji noch nicht fertig ausgegraben sind.
Im weiter südlich gelegenen Ort Paestum und auf der Insel Capri durften wir nicht nur antike Weltkulturerbe-Stätten bewundern, sondern auch in das tiefblaue Meer eintauchen. In Paestum betrachteten wir bedeutende Baudenkmäler aus griechischer und römischer Zeit. In Goethes Fußstapfen tretend erkundeten wir die sehr gut erhaltenen Tempel, deren Ausmaß und präzise Bauweise uns besonders beeindruckte. Später in der Woche wanderten wir auf Capri auf den höchsten Punkt der Trauminsel, auf dem die Villa Iovis liegt, in der einst der römische Kaiser Tiberius lebte. In der Nähe dieser Villa konnten wir auch Ziegen, die die Namensgeber der Insel sind, beobachten und streicheln.
Selbstverständlich besuchten wir auch Neapel, die drittgrößte Metropole Italiens mit einer lebendigen und bunten Altstadt. Dort bekamen wir eine Führung durch das unterirdische Neapel, da sich nämlich ein komplexes System an Zisternen und Gängen, welche auch in den Weltkriegen als Bunker verwendet wurden, unter den Straßen befindet. Nach einer Mittagspause und Zeit, die Fußgängerzone selbst zu erkunden und einige italienische Spezialitäten zu verkosten, beschlossen wir den Tag mit einer Führung durch das archäologische Nationalmuseum. In diesem sind viele Kunstwerke ausgestellt, wie zum Beispiel Wandmalereien, die in Herculaneum und Pompeji gefunden wurden.
Für uns alle war die Studienfahrt eine schöne Erfahrung, um den sonst eher theoretischen Stoff des Lateinunterrichts hautnah wahrnehmen zu dürfen. Sie hat uns Erinnerungen geschenkt, die wir unser gesamtes Leben behalten werden.